Schmutzbrust
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Nach 25 Stunden Spielzeit ist meine Meinung durchwachsen. Dieses Spiel kann man irgendwie schlecht einschätzen. Ich denke deswegen gehen auch die Wertungen so weit auseinander.
Ich muss auch vorab sagen, dass ich Spiele liebe, in denen man Offroad durch die Botanik ballert, ob nun frei befahrbar oder auf vorgegebenen Pisten wie bei Pure oder Dirt. Leute die mit sowas nix anfangen können, lassen lieber gleich die Finger von Fuel.
Der größte Vorteil des Spiels ist auch gleichzeitig der größte Nachteil -> die riesig Welt. Es ist schon gigantisch was die Jungs da aufgebaut haben. Aber durch die schiere Größe gehen Details verloren. Alles sieht gleich aus und hat keinen Wiedererkennungswert. Okay, man hat Wüstenabschnitte, Wälder, Felder, Seen und auch mal Schnee auf einigen Bergen. Aber all das findet man in jedem der 19 Gebiete. Warum hat man die nicht individueller gestaltet? Es macht einfach nach kurzer Zeit schon keinen Spass mehr einfach nur mal so durch die Pampa zu brettern, weil es eh nix zu entdecken gibt. Die Häuser am Straßenrand sind auch alle gleich. Es gibt vielleicht 20 verschiedene Modelle, die man nach 10 Minuten Fahrt alle gesehen hat. Dazu kommt noch, dass man zwar ein Endzeitszenario schaffen wollte, dass aber nicht wirklich durchgezogen hat. Die Häuser sind zwar alle im Arsch und Autowracks liegen hier und da mal in der Landschaft oder mitten auf den Straßen, aber die Umgebung wirkt normal. So ist alles schön grün und "sauber". Wenn man Fallout 3 kennt, weiß man, wie es aussehen könnte und müsste, um die Stimmung rüberzubringen.
In jedem der 19 Gebiete gibt es zwischen 3 und 6 Rennen zu bewältigen + jeweils 10 Herausforderungen. Das ist nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, dass man doppelt so viel Zeit braucht die ganzen Lackierungen und Aussichtspunkte zu suchen, die auch in jedem Gebiet vorhanden sind. Braucht man zwar nicht, gibt aber Erfolge. 
Die Rennen kann man in 3 verschiedenen Schwierigkeitsstufen fahren, wobei leicht so einfach ist, dass man mit einer Minute Vorsprung ins Ziel kommt und schwer fast nicht zu schaffen ist, wenn man sich mal verbremst oder einen Unfall baut.
Die Herausforderungen sind allerdings noch heftiger. Hier gibt es keinen einstellbaren Schwierigkeitsgrad und die Rennen sind stellenweise 30km lang. Da ist man schon mal ne Viertelstunde unterwegs. Wenn man dann kurz vor Schuss einen Fehler macht, darf man sich die 30 sekündigen Ladebildschirm (bei Installation) gleich noch mal angucken und von vorne starten. Bei manchen Rennen denkt man wirklich die Entwickler wollen den Spieler in den Wahnsinn treiben.
Es gibt aber noch mehr, was mich persönlich gestört hat. Warum gibt es keine Taste, mit der man nach hinten gucken kann? Sowas ist doch mittlerweile echt Standard. Man kann zwar die Kamera um das Fahrzeug drehen, aber das dauert im Rennen einfach zu lange. Und das Pad ist nun wirklich nicht ausgelastet.
Warum ist das Navi so dämlich? Manchmal will einen das einfach mal in die entgegengesetze Richtung leiten. Okay, man kann es auch ausschalten, aber dann hat man stellenweise gar keinen Hinweis, wo man eigentlich hin muss. Die Minimap ist jedenfall nicht wirklich hilfreich, da die zu weit rausgezoomt ist, um was zu erkennen.
Ein dicker Pluspunkt in meinen Augen sind die 74 Fahrzeuge. Auch hier haben sich die Entwickler richtig ausgetobt. Es gibt "normale" Autos bzw. Muscle Cars, SUVs, Moppeds, Quads und Monstertrucks / LKWs. Einige könnten direkt aus Mad Max stammen. Je nach Straßenbelag eignet sich ein anderes Fahrzeug für die Weiterfahrt und so kommt es schon mal vor, dass man alle paar Minuten die Karre wechselt. Das geht glücklicherweise ratzfatz.
Alles in allem macht Fuel schon eine Weile Spass, wenn man sich für Offroadspiele begeistern kann, aber der Entdeckungsdrang ist schnell befriedigt. Das Einsammeln der Lackierungen und Aussichtspunkte hält einen abseits der Rennen zwar eine Weile auf Trapp, aber leider sind die manchmal so schlecht zu erreichen, dass es nervig wird.
(Diese Nachricht wurde von Schmutzbrust am 15.06.2009 13:32 editiert.)
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