Antwort auf: Von Jägern, Huren & Sammlern von azzel bon

crizzo
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Das ist keine Umfrage mehr, das ist schon ein ganzer Umfragenkatalog! Kommt her und buht ihn alle aus!  
Trotzdem ein schönes Thema mit sehr guten Fragen.

>Unterscheidet Ihr zwischen Gamerscore (hauptsache Punkte sammeln) oder Achievements (schwierige Erfolge meistern)?

Nicht wirklich. Punkte sind Punkte. Auch wenn manchmal 20 Points schwieriger zu holen sind, als drei andere Noob-Games mit dem 1000er zu füllen. Letztlich freue ich mich über jedes aufploppende "Erfolg freigeschaltet"-Symbol. Über das eine Achievement freue ich mich etwas mehr, als über das andere, aber ich unterscheide da jetzt nicht bewusst.
Punkte, die auf's Konto wandern, sind was durch und durch Gutes. Der Mensch ist nunmal Jäger und Sammler. Und manchmal auch Hure, wie du einleitend erwähnst. Jeder sammelt irgendwas. Ü-Eier, Briefmarken, Teddybären. Sammeln befriedigt ein zuvor selbst konstruiertes Suchtprinzip. Also ist es etwas Gutes.
Oder? Sucht denn nicht jeder nach irgendwas, was er sammeln kann? Kann man überhaupt nichts sammeln?

>Haben es diese Funktionen geschafft Euren Spass am Zocken zu erhöhen?

Habe ich anfangs noch gedacht, ich müsste mich bei einer positiven Beantwortung dieser Frage schämen, kann ich dies mittlerweile ganz ehrlich mit "Ja" beantworten. Die Spiele verfügen durch den Gamerscore über eine zusätzliche Ebene, nämlich den persönlichen Ehrgeiz Punkte zu sammeln. Nach wie vor an erster Stelle steht für mich schon noch das Spielerlebnis, das wird sich auch nie ändern. Aber durch die Möglichkeit, dies oder jenes zu machen, um an Punkte für seinen persönlichen Gamertag zu kommen, ist schon famos. Durch die Aufgabenstellungen der Achievements macht man teilweise sogar Dinge, die man in dieser Form vielleicht niemals ausprobiert hätte. Auch wenn sie nicht bei jedem Spiel ein wirklicher Skill-Indikator sind, so erhöhen sie doch den Spielspaß um eine herrlich herausfordernde Komponente. Die Tatsache, beim Zocken noch etwas Zusätzliches erspielen zu können, was sich für immer auf dem eigenen Online-Account niederschlägt, ist schlichtweg ein Gewinn. Auch wenn die Punkte im eigentlichen Sinne nichts wert sind, ist es die Idee dahinter, die mich begeistert.

>Spornt es Euch an Games nun öfter und auf härteren Graden zu zocken?

Japp, gerade mich. Habe früher Games einmal durchgespielt und das war's. Wozu es nochmal zocken? Ich weiß doch, wie's ausgeht? Für wen oder was sollte ich das nochmal in Angriff nehmen? Heute lautet die Antwort: Für deinen Gamerscore. Wer an seiner Punktzahl arbeiten möchte, fühlt sich da an der Ehre gepackt. Auch wenn man deshalb längst noch nicht jeden Schwierigkeitsgrad meistert...

>Wann fängt die Prostitution an? Beim Zocken von möglichst Allem (hauptsächlich Leichtem) um mehr Punkte zu bekommen?

Japp, allerdings. Ich kann unmöglich alles zocken und ehrlich gesagt, will ich es auch nicht. "Fluch der Karibik 3" geht mir genauso am Arsch vorbei wie "CSI", "Jagdfieber" oder auch die "TMNT", auf das ich mich damals eigentlich gefreut hatte. Manchmal erhofft man sich eben doch etwas mehr von augenscheinlich anspruchsloser Kost. Aber auch nicht alle Noob-Games sind gleich scheiße. Hingegen würden mich nämlich "King Kong" und "Fight Night 3" durchaus mal reizen, weil sie zumindest für ein einmaliges Spielerlebnis überzeugen sollen. Würde beide mal bei Gelegenheit spielen. Dann darf aber auch kein Hammergame am Start sein.

>Beim Online Boosting? Welchen Wert haben die Online Achievements wenn Absprachen getroffen werden?

Ebenfalls einen hohen, aber vor allem kollegialen Wert. Ich habe es erst zuletzt wieder bei unserer GOW-Erfolgsjagd gemerkt, wie viel Spaß das gemeinsame aktive Bescheißen machen kann. Man erreicht etwas zusammen und das steht auf ewig im Gamerscore verankert. Wenn ich irgendwann mal über die Erfolge scrolle und beim "Nub Pwn3r"-Erfolg einen Lachkrampf kriege, dann nur weil ich mich an die Kopfschussfiesta für Clint erinnere, in der etwa 472 Headshots durch Jack und mich erlitten hat. Alles bei Ballern nebenbei, während wir nach Absprachen diesen Erfolg erarbeiteten. War ein Heidenspaß!

>Gibt es Spiele für die man sich (später) schämen sollte, weil man sie des Scores wegen zockte?

Wie gesagt, jeder Erfolg ist was Feines. Nur gibt es manche Games, die ich in meiner ZBL sehe, wo ich mich dann frage, warum zockt derjenige diesen Mist? Zumal ja genug hochwertige Ware am Start ist. Ist aber alles auch eine derbe Geschmackssache und persönliche Zeitfrage.

>Sind die leichten Erfolge verpönt?

Verpönt nicht, aber auch nichts Besonderes. Bei den Simpsons Start drücken, kann halt jeder...  

>Ist Euch Euer Gamerscore heilig?

Wenn du mit "heilig" meinst, dass man eine gewisse Wertschätzung für seinen individuellen Gamerscore aufbringt, weil man das alles mit einem bestimmten Zeitaufwand geschafft hat, dann ja. Wenn du aber damit meinst, dass er über allem steht, dass dem Ausbauen des Scores alles andere unterzuordnen ist, dann ganz klar nein.

>Vergleich Ihr Euch mit den Kumpels aus Eurer Liste? Zieht Ihr Sie auf weil Ihr evtl. ein besonderst Schwieriges mehr habt?

Man berichtet hier und da voller Stolz, dass man dieses oder jenes gerade erspielt hat. Aber damit muss ich niemanden aufziehen. Allerdings vergleiche ich mich schon mit den Erfolgen der anderen Zweckbekanntschaften, wenn ich weiß, dass diese auch das Game haben. Manchmal erblasse ich da regelrecht vor Neid und Respekt vor den beim Gegenüber bereits freigespielten Erfolgen.    8)

>Zwei Funktionen ...die die Zockwelt positiv verändert haben?

Ja, definitiv.

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