Antwort auf: Re:also, hier meine lieblingsscheiben von King-of-Leon

Farman
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>An Infernal Affairs kommt er aber nicht ran, da fehlt bei Departed die letzte Dramatik und zudem ist es eben doch nur eine Kopie. Zwar keine 1:1-Kopie aber zumindest eine 2:1.

Zum "Departed vs. Infernal Affairs"-Disput gibts glaub ich auf cynamite bereits ne längere Diskussion, ist halt einfach Geschmackssache. Aber dieses eine Argument halte ich für völlig inakzeptabel, es wird interessanterweise aber immer wieder erwähnt.
Die Handlung ist mir doch wurscht, obs das Remake von nem modernen Hongkongklassiker oder das Remake von nem Van Damme oder Chuck Norris ist. Es geht mir um den FILM. Und der ist ganz bestimmt anders. Und ganz bestimmt gar keine Kopie.
Es geht bei Infernal Affairs ebenfalls um ein Genregerüst, das es seit hundert Jahren Kino bereits gibt. Der Film hat seine Handlung wirklich nicht selber erfunden, das kann ich versichern. Es geht um einen Mix aus immer gleichen Elementen und dem dann rauskommenden individuellen Produkt, das ist die Formel eines Genrefilms. Und diese Formel löst Scorsese anders ein als Andrew Lau. Ich sah Infernal Affairs und einen Monat später Departed im Kino und sah einen komplett anderen Film.
Genau so sehr kann ich Taxi Driver jetzt als Kopie von "The Searchers" hinstellen, ich kann eins zu eins-Parallelen nennen, die gibt es, der Film ist so gedacht.

Kinogeschichte ist Kopie und Wiederholung und Restaurierung und Neuaufguss und et cetera. Ist es nun ein "Remake", muss man nicht laut aufheulen. Scheinbar hat dieses Wort eine negative Nebenbedeutung, die gar nicht passt - egal ob hunderte von Remakes jährlich verschludert werden und bloß aus Profit gemacht werden. Wir reden immerhin über einen Film von Martin Scorsese und nicht über Bay und Konsorten.

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Ich vermag natürlich besser zu dichten, als wie's hier geschieht. Ich spare mich für später auf.
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