Antwort auf: Stanley Kubrick-Reihe auf ARTE von Amras

Farman
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Da sich wahrscheinlich jeder Clockwork Orange oder Dr. Seltsam geben wird, der ihn noch nicht gesehen hat, spreche ich mich mal fĂŒr die Geheimtipps aus. An alle Nicht-Kubrickkenner, "Barry Lyndon" ist -trotz seiner LĂ€nge und seiner zĂ€h wirkenden Thematik- ein absolutes Muss. Wer sehen will, zu was dieses Medium in der Lage ist, kommt um Barry Lyndon ebensowenig herum wie um "Citizen Kane". Der Film mĂŒsste jeden mit voll funktionstĂŒchtigen Augen und Ohren umhauen. FĂŒr mich ein absoluter Meilenstein der Filmgeschichte, warum lass ich mal außen vor (WĂŒrde lange dauern).

Der am meisten unterschĂ€tzte Kubrickfilm zĂ€hlt jedenfalls fĂŒr mich zu einem seiner besseren: Lolita. Auch der ist lang und nicht gerade zugĂ€nglich, auch kaum kontrovers aus heutiger Sicht. Aber der Film hat was, ob es nun der fĂŒr Kubrick typische, unendlich böse Humor und Zynismus ist, ob es nun der genial agierende James Mason ist, ob es nun die humanistischen Zwischentöne in einer extrem zynischen Betrachtungsweise sind (ok, jetzt wirds zu abstrakt), etc.

Am besten schaut man sich einfach jeden an.

Edit: Und komischerweise hab ich die wenigsten sofort gemocht. Sehen sollte man sie trotzdem. Kubrick ist, das muss man dazu sagen, schon grundsÀtzlich extreme Geschmackssache. Stellt euch seinen Stil als exakte Entgegensetzung zu Steven Spielberg vor: Keine emotionale Geborgenheit, kein direktes Spektakel, keine plakative "Magie".

(Diese Nachricht wurde von Farman am 05.11.2007 17:30 editiert.)

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Ich vermag natĂŒrlich besser zu dichten, als wie's hier geschieht. Ich spare mich fĂŒr spĂ€ter auf.
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