Antwort auf: Re:Funny Games von Farman

Vince
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Beiträge: 413


>>Mein Respekt.
>
>Danke, danke. Sehr gern geschehen.
>Um noch was hinzuzufügen: Einem Film wie Stanley Kubricks "Clockwork Orange", auf den sich gar Vergewaltiger beriefen, oder deinem Schatz "Taxi Driver", auf den sich ein ambitionierter (potentieller) Attentäter berief, kann die Rezeption nichts anhaben. Kubrick oder Scorsese geben nicht vor, mit ihrer Gewalt eine das Medium durchbrechende Katharsis oder Kulturreform bewirken zu können. Haneke aber addressiert den Zuschauer so plump, dass er aufs Maul fliegen muss. Die Illusion, die Mittel des Mediums gegen das Medium zu verwenden, nicht als Illusion, sondern als ernsthafte Strategie gelten zu lassen, führt zu so einem traurigen Beispiel wie Funny Games.
>

Das ist alles absolut richtig, sehe ich sehr ähnlich, aber es ist nur ein Aspekt und der wirft in meinen Augen sicher nicht alle Qualitäten über den Haufen. Tatsache ist nämlich auch, dass ich trotz der belehrenden Penetranz des Films, dessen Aussage ich auch nicht wirklich in ihrer Radikalität zustimmen kann, selten einen derart bedrückenden und verstörenden Film gesehen habe. Mal rein aus dem Bauch heraus, wie Klitschko sagen würde. Von daher stimme ich deiner Argumentation zwar zu, würde mich dir aber nicht anschließen, deswegen den kompletten Film zu verteufeln (sofern du das überhaupt machst - korrigiere mich, wenn es anders sein sollte).

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