Antwort auf: zuletzt gelesen von Henry Chinaski

corpse
Status: User
Mitglied seit: 08.11.07
Ort: Schweiz
Beiträge: 2419


es geht um einen erfolgreichen anwalt, der sich eines tages auf einen trip mit pilzen einlässt und danach nicht mehr derselbe ist. er hat seine gefühle nicht mehr unter kontrolle, ist völlig kalt geworden und sieht sich deswegen als gefahr für die gesellschaft. also flüchtet er in den wald, dem ort, wo er noch ruhe und abstand findet.

als hätte der autor selber einmal im wald gewohnt und all die schönheit in sich aufgenommen, beschreibt er uns in diesem buch all die schönheiten der natur - bewusst oder unbewusst. mich hat das jedenfalls am meisten beeindruckt. noch nie war schönheit für mich so greifbar wie in diesem buch. wer eine starke fantasie hat, sollte sich dieses buch alleine schon deswegen kaufen. daneben wird einem eine dramatische und absolut nachvollziehbare geschichte präsentiert, die bis zum schluss ungewiss bleibt. auch die trips werden so lebensnah wie nur möglich beschrieben - wie es dort beschrieben ist, stell ich mir jedenfalls einen trip vor.
bei der figurenzeichnung schwächelt der roman allerdings ein wenig. die hauptfigur aber ist von dieser schwäche nicht betroffen - im gegenteil, der abstand zwischen autor und figuren verstärkt sogar die kälte und rücksichtslosigkeit der hauptfigur, was sie noch unberechenbarer macht.

Auf diesen Beitrag antworten