Antwort auf: Re:only in America... -nt- von Chilitree01

MoD
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>Dass Exorzismen auch außerhalb Amerikas, nämlich in Gegenden die seit jeher als streng religiös gelten immer noch stattfinden, daran hege ich keinen Zweifel. Mich würde an dieser Stelle einfach auch mal interessieren ob es eine Erfolgsquote gibt die beweist dass solche Exorzismen tatsächlich auch was positives bewirken können. Ich meine letzen Endes ist es (ob da jetzt wirklich ein Dämon ausgetrieben wird oder sonstwas) immernoch eine Behandlungsform bestimmter Symptome, und nichts anderes wird in der Medizin ja auch praktiziert. Ebenfalls oft mit Todesfällen endend... Bisschen Schwund ist halt überall. Ich finde wenn die Leute in den stark religiös geprägten Gegenden einen Exorzisten zurate ziehen sollen sie es tun. In China werden ja auch alle möglichen Pülverchen und Kräuter als wahre Allheilmittel verkauft ohne wissenschaftlichen Beweis, und dennoch ist es den Patienten reichlich egal, nur solange sie eine Verbesserung ihrer Leiden erfahren.

Wobei wir beim Placebo-Effekt bzw. der Wirkung von Religionen sind. Autosuggestion kann vieles bewirken, Suggestion allerdings auch. Solange letzteres sich nicht schädigend auf das Individuum auswirkt und Menschen geholfen wird, sehe ich an all den Praktiken nichts schlimmes. Werden aber wie im Video Menschen offensichtlich für dumm verkauft und was noch schlimmer ist, homosexuelle Handlungen als sündiges Vergehen angeprangert, das "ausgetrieben" werden muss, ist die Grenze überschritten.
Deutlich überschritten sehe ich die Grenze auch bei all den von dir angesprochenen Pülverchen, Mixturen,... denen hauptsächlich im asiatischen Raum heilende Wirkung zugesprochen wird. Selbst wenn auf der einen Seite einem Menschen durch die (Placebo-)Wirkung eines solchen Präparates geholfen wird, steht auf der anderen Seite oftmals ein leidendes Lebewesen.
Eine Frage die ich mir oft stelle, zumal ich berufsbedingt täglich mit Menschen zu tun haben die teils sehr starke Psychopharmaka zu sich nehmen (müssen). Das "müssen" bewusst in Klammern!
Was ist moralisch verwerflicher? Ist es die westliche Medizin, die sich aufgeklärt gibt, ein grosses Spektrum an erforschten psychischen Leiden kennt und diese mit teils umstrittenen Medikamenten "bekämpft", dies oft ohne Erfolge, da meist nur eine Ruhigstellung der Symptome erfolgt und der Patient somit über Jahre, wenn nicht für den Rest seines Lebens in eine Abhängigkeit gerät? Hierbei weiss wohl jeder, wer letztlich am meisten von dieser Methode profitiert.
Oder aber, ist es der "unaufgeklärte Buschneger" der bspw. das, was wir eine Psychose nennen, als Besessenheit auslegt und mittels seiner schamanistischer Riten, in mehreren Sitzungen den Teufel/Dämon austreibt und das Leiden tatsächlich verschwindet.

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Schade, dass du endlich gehst!
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