Antwort auf: @Khy und hb von Chilitree01

hb
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>Ich fühle mich durch diesen Artikel als Deutscher, der katholisch aufgewachsen ist, angegriffen und diffamiert. Durch Aussagen wie: "Antisemitismus in Deutschland heute so schlimm wie zu Hitlers Zeiten." und "Rassismus aus der Mitte."

Prinzipiell ergeht es mir da wie dir. Man braucht die ganzen Umfrageergebnis nur rumzudrehen und zu sagen, soundso viel Prozent der Deutschen sind ein positives Beispiel für tolerantes Denken und multikulturelle Integration. Hätte eine andere (und auch richtige) Botschaft transportiert. Wie scheinen ja ein Völkchen von Miesmachern zu sein, also wär's die journalistische Pflicht, bei speziell solch einem sensiblen Thema eine andere Grundstimmung zu vermitteln. Darüber kann ich mich den lieben langen Tag aufregen, hatte aber erst kürzlich wieder einen Aufreger bezüglich angeblichem Sexismus. Deshalb ist es mir im Augenblick ziemlich egal, wie mich jemand bezichtigt. Sollen die behaupten, was sie wollen. Dann kommt's hoffentlich nicht überraschend, wenn ich mir heute Nacht meine Wehrmachtsuniform anziehe und losmarschiere - zum Zigarettenautomaten.

>"Allein unter Deutschen" (Klingt als ob man als Mensch jüdischen Glaubens in Deutschland unter Generalverdacht gestellt ist und an jeder Straßenecke mit einer Verhaftung oder einem Messerstich in den Rücken rechnen müsste!).

Stimmt. Schrecklich finde ich auch diese Vermengung von Religions- und Staatsangehörigkeit. Wird immer der Anschein erweckt, als ob Juden aussehen wie Marsmenschen und man sie direkt schickaniert, wenn man sie auf der Straße sieht. Also unsere lieben Medien schmeißen Antisemitismus direkt in einen Topf mit Rassismus, was katastrophale Schlußfolgerungen wie diesen Buchtitel mit sich bringt. Wer ist denn "der Jude"? Ich weiß, daß die Priester in den Gotteshäusern Rabbi heißen und jüdische Leute manchmal amüsante bis einprägsame Namen haben. Und sonst? Das ganze Dorf hier könnte jüdisch sein, weiß ich nicht, interessiert mich nicht. Ich gebe nichts auf Religion - außer sie wird mißbraucht. Bin halt wie Khy je nach Sachlage antisemitisch, antiislamisch und antichristlich, kurz antiunterdrückerisch.
Warum also dieses Weltbild, der Jude und der Deutsche? Der Jude ist gegebenenfalls Deutscher, Engländer, Franzose, was auch immer. Diese Schuldgefühldebatte ergibt doch irgendwo keinen Sinn. Warum heißt es nicht "Christen sind antisemitisch"? Entweder zu langweilig für die Presse oder zu prekär für die hiesige Kirche.

>Meiner Meinung nach ist Deutschland eines der Prosemitischsten Länder überhaupt! Nirgendwo sonst wird man für Aussagen die nur im Ansatz oder als Doppeldeutigkeit Antisemitismus beinhalten könnten, derart schief angeguckt.

Den Eindruck habe ich auch. Ist oder war Deutschland nicht in Europa das Land mit den größten Zuwanderungszahlen? Gut, wir sind wohl auch das bevölkerungsreichste und bieten viel Lebensraum mit guter Infrastruktur, aber es zeigt doch ganz eindeutig, wie weltoffen das deutsche Mitteleuropa ist. Denn die fremdenfeindlichen Deutschen sind zufällig noch das Herz der EU - obwohl wir nur für den Dickdarm gehalten werden. Huch, wie geht das denn zusammen? Wahrscheinlich wegen der Mär vom Binnenmarkt und dem enormen wirtschaftlichen Profit.

>und dabei viele Dokumente und Beschlüsse an den - und vom Zentralrat der Juden kommen sehen, die über ALLES was in D-Land beschlossen wird, (auch was militärische Einsätze und Missionen angeht) bescheid wissen wollen und ihren Stempel (zur Kenntnis oder zur Genehmigung) setzen dürfen

Eins bin ich definitiv: antizentralrätisch. Was dieser Verein von sich gibt, setzt vielem die Krone auf. Anmaßend, ignorant und dreist. Wird aber weniger religiöse Motive als vielmehr lobbyistische Hintergründe haben.

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Schnupper Chauvinimus, Bösewicht!
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