Antwort auf: Spiegelreflex Kamera von nandor

King-of-Leon
Status: User
Mitglied seit: 27.10.07
Ort: Bayern
Beiträge: 2951
Netzwerke:


>Habe mir die Canon EOS 600D gekauft mit dem 18-55mm Objektiv kit ! Das Objektiv ist jetzt nicht das Beste da man kaum zoomen kann aber das muss erstmal reichen zum lernen...
>
>Jedenfalls.... Ich bin total überfordert, ne million einstellungen und null ahnung
>
>Ich hatte eigentlich die Hoffnung das man damit Bilder machen kann von schnellen Sportarten ohne das die Fotos verschwommen werden, aber als ich vorhin die Kleine fotografierte und sie sich viel bewegte kamen fast nur verschwommene bilder raus... entweder ich mach was falsch oder hatte andere erwartungen.


Da mangelt es dir einfach noch an der Übung. Natürlich ist das möglich damit Aber eine Spiegelreflex ist eben zum richtigen Fotografieren gedacht und nicht für den schnellen Schnappschuss, deswegen sollte man sich schon damit auseinandersetzen. Anfangs kannst du vielleicht von den Auto-Modis Gebrauch machen. Glaube, da gibt es eine Sportfunktion. Aber dafür kauft man sich eigentlich auch keine DSLR.

Wie ovonator schon erwähnt hat, sind die Verschlusszeiten für ein scharfes Bild mitverantwortlich. Das ist dieses Feld, wo normalerweiße 1/200 steht oder ähnliches. Wählst du eine lange Verschlusszeit wie 1/8 werden deine Bilder ohne Stativ verschwommen sein. Ich sage mal ab 1/60 kann man freihand scharfe Bilder schießen. Sollte sich dein Objekt bewegen, dann mindestens 1/200. Ich kann mit meiner Kamera auf bis zu 1/8000 gehen. ICh denke, bei der 60d gehts bis 4000. Umso höher die Zahl, desto dunkler werden die Bilder. Draußen im Tageslicht sind aber selbst solch kurze Verschlusszeiten kein Problem.

Desweiteren wichtig ist die Blende. Die geht bei deinem Standardobjektiv bei etwa 3.5 los. Die Blende zeigt dir einerseits die Hintergrundunschärfe an...heißt für einen Amtateur...Bei einer Blende 3.5 verschwimmt der Hintergrund recht stark, die Person, die du fotografierst als Beispiel wird hervorgehoben. Bei einer Blende von 12 z. B. wird der Hintergrund schärfer. Hohe Blendenzahl werden meistens bei Landschaftsaufnahmen hergenommen, wenn man wirklich alles scharf haben will.

Das heißt wenn du eine sich bewegende Person mit einer Blende wie 3.5 oder bei einem Lichtstarken Objektiv wie 1.4 fotografierst, ist der Schärfebereich sehr klein. Du musst also perfekt treffen, um genau das scharf zu kriegen, was du willst. Wenn du ein Gesichtsportrait mit einer Blende von 1.4 machst, werden die Ohren oder die Wangenknochen schon verschwommen sein. Du siehst also der Schärfebereich liegt da bei vielleicht 3-4 cm.

Ich empfehle dir also mal an einem sonnigen Tag rauszugehen, die Verschlusszeit auf ca. 1/600 zu stellen und die Blende auf 6.0.
Du kannst dann selber schauen, ob die Bilder ausreichend hell sind. Wenn sie zu dunkel sind, mach die Verschlusszeit wieder etwas länger (also 1/200 z. B.), wenn sie zu hell sind, dann mach sie kürzer und schraub den Blendenwert noch etwas hoch.

Du kannst auch am ISO-Wert spielen. Da sollte man aber aufpassen, dass er eher nicht über 1600 geht, da die Bilder sonst verrauschen. Auch immer empfehlenswert ist den Blitz zu verwenden, obwohl ich das eher ungern mache, da die Bilder dann oft an Natürlichkeit verlieren. Mit dem eingebauten Blitz noch viel mehr.

Mit dem Modus "M" stellst du diese Dinge alle selber ein. Du kannst auch einen der anderen manuellen Modi hernehmen, dann übernehmen diese bestimmte Dinge für dich.
Ansonsten pauk das Handbuch und probiere es nebenbei gleich aus, so lernt man am schnellsten. Nimm z. B. mal den Modus "TV", stell die Verschlusszeit auf etwa 1/2000, klapp den Blitz aus und schieße mal auf einen laufenden Duschkopf. Dann wirst du mal sehen, was mit so einer Kamera möglich ist

Habs jetzt mal versucht für einen Laien zu erklären. Wenn du noch mehr Fragen hast, schieß los. Ich bin ja beruflich Fotograf.

__________________
»Auf Schalke gehen schon die Feuerwerke los wenn sie die Seitenwahl gewinnen. « Alfred Draxler
Hier ist geschlossen