Antwort auf: Re:Le Müllin Rouge von corpse

King-of-Leon
Status: User
Mitglied seit: 27.10.07
Ort: Bayern
Beiträge: 2951
Netzwerke:


>klingt auf jeden fall schonmal interessant.

Ich hoffe, dass es das wird. Jetzt kommt der schwierigste Teil. Der Anfang ist geschaffen, das Ende steht auch einigermaßen. Jetzt muss ich für reichlich Konfliktstoff sorgen.

>oh ja, oh ja. ich habe bisher unzählige geschichten angefangen, aber von mir kann ich sagen, dass ich insgesamt 3 geschichten zu ende geschrieben hab, 2 davon sind recht kurze short stories, 1 ist ziemlich lang geworden und sehr von meinem eigenen leben geprägt, weil ich tatsächlich mal verliebt war und die geschichte sozusagen auch gleich eine verarbeitung dieser gefühle war. würde ich sie heute lesen, ich würde vermutlich kopfschüttelnd lesen.

Also Kurzgeschichten hab' ich schon einige vollendet. Macht mir nicht so viel Mühe. Obwohl da auch keine besonders tollen dabei sind. Spielfilme zu schreiben, macht mir mehr Spaß. Da kann ich Charaktere besser ausarbeiten, für mehr Konflikte sorgen. Auch wenns deutlich schwieriger ist.  

>dann hab ich mal ein gigantisches projekt angefangen, in dem es darum ging, dass die erde aus ihrer umlaufbahn gerät und sich immer weiter von der sonne entfernt. ich schrieb dann aus der perspektive mehrerer von sich unabhängigen personen, die auf der ganzen welt verstreut waren und das chaos aus ihrer ganz persönlichen perspektive miterlebten. ich muss sagen, daraus hätte was werden können. ich weiss auch nicht genau, wieso ich eines tages einfach aufgehört hab, davon zu schreiben. vielleicht war es ja eine unterschwellige angst vor so was..

Klingt auf jeden Fall interessant. Vielleicht greifst du es ja irgendwann mal wieder auf? Ich habe vor ca. 2 Jahren auch mal was geschrieben, habs dann aber weg gelegt. Vor einem Jahr hab ich es dann auf eine völlig andere Art und Weise beendet. Wenn ich es mir jetzt durchlese, ist es aber auch ziemlich schlecht.  

>neuerdings benutze ich eine völlig andere herangehensweise zum schreiben: ich versuche es so zu machen wie philip k. dick es gemacht hatte. er hat mal geschrieben "ich erfand die geschichte nicht, ich sah die figuren ihre handlungen tun, alles, was ich machen musste, war, sie zu beobachten wie ein zuschauer die personen in einem film beobachtet und das gesehene auf dem blatt niederzuschreiben".

Jep, das ist auch meine Vorgehensweise. Sobald man Figuren erstellt (mit Lebenslauf etc.) und die ersten Dialoge geschrieben hat, läuft eigentlich alles von selbst. Man muss sich nur genug vorbereiten. Ich lass die Geschichte auch erst mal durch meinen Kopf laufen, dann schreib ich mir Stichpunkte. Daraus werden dann Szenen. Die Szenen gestalte ich dann ganz detailliert (Hintergründe etc.) und schreibe währenddessen die Dialoge.

>ich weiss gar nicht, wie meine aktuelle geschichte enden wird, ich lasse mich selbst überraschen. es funktioniert übrigens tatsächlich. ich schliesse die augen, schaue eine zeitlang zu, was passiert, und dann schreibe ich das gesehene auf. das macht das geschichteschreiben zu einem zusätzlichen erlebnis, weil gewisse bilder, die ich gesehen habe, so real sind, dass sie von meinem gehirn schonmal zu erinnerungen abgespeichert wurden.

Ich lasse mich meistens auch immer laufen. Obwohl ich die letzte Zeit versuche, das Ende schon am Anfang zu erahnen. Das macht mir das Zwischendrin leichter und ich weiß, wo ich hinsteuern muss.
>
>ich habe bisher noch nie eine geschichte mit der absicht geschrieben, davon ein film zu machen. ich schreib also keine drehbücher, aber es würde mich interessieren, was der unterschied zwischen drehbuch und roman ist, bzw. wie die vorgehensweise ist. kannst mir ja per pm mal tipps geben, da ich mit dem kauf der kamera die möglichkeit zum seriösen filmdrehen bekommen habe und mir da auch schon was in meinem kopf herumschwebt.


Das kann ich machen. Drehbuch schreiben ist echt was tolles. Ich schreib dir danach gleich eine PM.
>
>ja, aber eben, das sind für mich halt eher spassvideos. die sind lustig und alles und da gibts auch ein gewisses drehbuch mit halbwegs vorgegebenem text, aber mit richtigem filmemachen hat das noch nicht viel zu tun.  


Und genau das strebe ich eben an. Spassvideos hab ich früher auch gedreht, aber meine Ansprüche sind dermaßen gestiegen - ich kann fast gar keine Amateurfilme mehr drehen. Das liegt schon allein an den Schauspielern, denn die machen einen Film aus. Und da es verdammt schwer ist, einen guten zu finden, habe ich sogar ein bisschen Angst davor, eine gute Filmidee zu verfilmen, da ich danach sicher total unzufrieden wäre. Trotzdem muss ich jetzt wieder mehr drehen, schon allein der Übung wegen. Vielleicht mach ich auch mal was über die Natur, da brauch ich dann keine Schauspieler.

>deswegen will ich mich der sache einmal annehmen und einen abendfüllenden film drehen. ich denke, das cineastische auge hab ich und auch an sinn für dramatik mangelt es mir nicht. bei uns im kino gibts auch die möglichkeit, den film vielleicht mal der öffentlichkeit zu zeigen. mein boss ist da ziemlich locker und auch ein bisschen blauäugig, wie er selbst sagt. wir haben derzeit einen solchen amateurfilm im programm, der allerdings handwerklich katastrophal ist, aber die leute in scharen ins kino lockt.

Jup, wir haben auch ein Kulturkino in der Nähe, da gibts regelmaßig Amateurfilmabende. Reicht von unterirdisch bis genial. Ich hab leider noch nie mitgemacht.

Du klingst ja auch sehr interessiert bezüglich Filme machen. Schon mal dran gedacht, in der Branche zu arbeiten?
Ich werde jetzt erst mal mein Abitur machen, dann versuche ich auf die HFF in München zu kommen, um dort Regie zu studieren. Da kommen auch so Größen, wie Bernd Eichinger, Roland Emmerich, Florian Henckel von Donnersmarck und Sönke Wortmann her.

Da gibts auch so tolle Wahlfächer wie "Filmästethik" oder ähnliches. Das ist wirklich wahnsinnig interessant. Leider ist aber sehr schwer, da draufzukommen. Aus 500 Bewerbern im Bereich Regie, werden nur 12 genommen. Das ist also mehr ein kleiner Traum, da drauf zu kommen. Aber es gibt noch genug andere Filmschulen in Deutschland oder auch Österreich, die auch klasse sind und niedrigere Anforderungen haben. In Wien ist z. B. eine, von der Michael Haneke (Funny Games) kommt.
Auf irgendeine werde ich dann schon kommen.

Ist ja vielleicht auch für dich was. Gibt auch noch andere Bereiche, wie Drehbuch, Kamera, Dokumentarfilm etc.

btw. der Hauptdarsteller bei meiner neuen Idee, würde ziemlich gut auf dein Profil passen.

__________________
»Auf Schalke gehen schon die Feuerwerke los wenn sie die Seitenwahl gewinnen. « Alfred Draxler
Hier ist geschlossen