Antwort auf: Re:Amoklauf an Schule in Baden-Württemberg von Khytomer

Fohlenfan77
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>>Aber können Lehrer in Deutschland das leisten (allein von ihrer Ausbildung her?)?
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>Einfühlsam sein sollte man nicht lernen müssen. Sich zu kümmern ist etwas dass jeder an der Erziehung Beteiligte von sich aus tun sollte. Ob aus Zeitdruck oder mangelndem Willen, bei Lehrern ist das wohl nicht mehr (?) gegeben. Mit Klassen bis über 30 Schüler ist das auch gar nicht mehr möglich.


Ganz meine Meinung. Lehrer können das nicht mehr leisten.
Legt man aber den prognostizierten demographischen Wandel zu Grunde, sollte sich das ja bald wieder ändern

>
>>Wohl kaum. Die paar Padagogik-Seminare an der Uni können keinen jungen Studenten schulen, ein (noch dazu vielleicht verstecktes) Gewaltpotential zu erkennen - das müssen Eltern leisten. Nur, welche Eltern wollen(!) in ihrem Kind etwas "böses" erkennen?  
>
>Die Huhn und Ei frage: Ist das Böse angeboren? Menschen sind für mich in allererster Linie ein Produkt ihrer Erziehung, sprich ein grosser Teil der Veranwortung liegt bei den Eltern.


Auch hier meine Zustimmung, "böses" wird anerzogen. Aber erkennt man es dann überhaupt als Eltern? Ich meine, man nimmt als Person im unmittelbaren Umfeld Veränderungen an einer Person eh viel schwerer wahr, als Leute, die nicht tagtäglich mit der Person zu tun haben.

>>Es mag sein, dass dort bislang (ich denke, dass ist der entscheidende Punkt!) keine Amokläufe gab, das kann ich nicht beurteilen, aber dafür gibt es auch dort massive Gewaltprobleme mit / unter Jugendlichen. >Denk nur mal an die Straßenschlachten in Griechenland vor nicht allzu langer Zeit
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>Diese Ausbrüche waren antiautoritär begrundet und haben in der Studenten/Punk/Anarchisten-Szene angefangen. Klar, ich will keinem Land eine lupenreine Weste was Gewaltaten betrifft zuschreiben, es geht mir auch jetzt vordergründig um das Phänomen Amokläufer.


Hat vielleicht auch mit Depressionen im allgemeinen zu tun und die sind in nördlichen Ländern auch stärker vertreten als in südlichen Ländern (z.B. Finnland mit der höchsten Selbstmordrate weltweit).

>>oder das massive Hooligan-Problem in italienischen Fußballstadien - völlig gewaltfrei leben sie auch dort nicht.
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>Stichwort Hooligans: England ist ja überhaupt der Brennpunkt für Gewaltverherrlichung und jugendliche Verrohung. Gewalt ist sicher ein globales Problem. Wenn überhaupt stellt sich mir am ehesten die Frage, warum es nicht viel mehr Amokläufe gibt.


Imo ist das ein besonders krasser Gewaltexzess, vor dem selbst Hartgesottene (Gott sei Dank) Halt machen!

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>>Generell würde ich die "südländische" Erziehung auch vielmehr als autoritärer bezeichnen, was vielleicht auch ein Grund für das Nichtvorhandensein solch extremer Gewaltexzesse sein kann.
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>Stimme dir voll zu.

Freut mich

>Wenn auch vielleicht nicht autoritärer, sondern kategorischer. Sprich Werte (zumeist christlich/religiöse) werden hier von Generation zu Generation über eine warme Erziehung weitergegeben. Kinder hierzulande sind dagegen oft allein gelassen. Deshalb finde ich die christliche Kirche auch als Atheist/Agnostiker eine immens wichtige Institution!

Absolut!

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