Antwort auf: Re:Hattet Ihr auch schonmal das Gefühl... von House M.D.

MoD
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>Ja das ist paradox. Genau genommen ist sowohl Activision als auch Burger King auf die Kundschaft angewiesen und von diesen abhängig. In der Praxis kann sich das in der Tat umkehren. Das ist dann aber wieder ein Problem westlicher Gesellschaften. Übermaß, Überfluß, Gier. Genau betrachtet braucht es nämlich niemand.

Würden wir tatsächlich nur das Kaufen und von dem Leben, was wir wirklich brauchen, bräuchten viele nur noch 20 Stunden zu arbeiten. Das Problem dabei ist, es entsteht ein noch grösserer Überfluss an Freizeit der ausgefüllt werden will. Es ist jedoch utopisch zu meinen, jeder würde das Mehr an freier Zeit sinnvoll nutzen, sei es zur eigenen (kulturellen) Bildung, Beteiligung an gemeinnützigen Projekten,... Wir leben in einer Zeit in der ein Grossteil der Bevölkerung noch nie soviel freie Zeit besass wie heute. Wozu das führt sieht man ja bestens, wenn man einen nur halbwegs kritischen Blick auf die Gesellschaft wirft. Freiwillige Verdummung? Das Laufen im Hamsterrad mag wohl Spass machen, bringt einen im Endeffekt keinen einzigen Schritt weiter. Zu wenige wagen den Schritt zur Seite, raus aus dem Rad, mit dem Risiko erstmal gehörig auf die Fresse zu fliegen, dann aber gestärkt aufzustehen und zu sehen, dass diejenigen die im Rad laufen ewig auf der Stelle treten. Derjenige der den Schritt gewagt hat, besitzt alsdann die Möglichkeit um das Rad herumzulaufen und sich von ihm zu distanzieren.
Plötzlich fallen einem Dinge auf. Kleinigkeiten wie die sich ständig und jährlich wiederholenden Brainwash-Berichte in den Medien, häppchenweise und mundgerecht präsentiert.
Ein Beispiel: RTL aktuell "Die Kauflust der Deutschen ist dieses Jahr an Weihnachten so gross wie nie!"
Jedes Jahr der gleiche Satz. RTL zeigt Bilder von Bevölkerungsmassen aller sozialer Schichten die sich in Kaufhäuser drängen und sich die Ware gegenseitig aus den Händen reissen. Der geneigte Zuschauer, alleine für sich ist sich ggf., noch bewusst, dass die finanziellen Mittel es alles andere als erlauben da mitzumischen, der Anblick der Masse bestärkt ihn aber, sich gegen seine gesetzen Prinzipien zu stellen. "Schliesslich ist nur einmal im Jahr Weihnachten und die anderen kaufen schliesslich auch. Zudem habe ich somit bereits einen guten Vorsatz für's neue Jahr: Sparen!" Gedacht, gesagt und raus ins Getümmel.
Diese Geschichte wiederholt sich zu jedem Fest, jedem Feiertag, jeder Grossveranstaltung,... alle sind nur einmal im Jahr...

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Schade, dass du endlich gehst!
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