Antwort auf: Re:So genannte Ultra-Fans von House M.D.

Fohlenfan77
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>Ich finde das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich kann beide Seiten sehr gut nachvollziehen und wüsste nicht wem ich jetzt Recht geben sollte.
>
>>Mann, wie mich diese Kids in den Stadien mittlerweile aufregen. Zuletzt wieder Freitag Abend in Hoffenheim: Ein Gruppe von 20-30 Halbstarken, natürlich alle in der neuen Stadion-Modefarbe schwarz,
>
>Es gibt einen gewissen Grund, weshalb die Leute schwarz tragen. Es gibt keinen "Verein". Es gab mal Vereine. Heute wird nur noch die Mannschaft unterstützt. Intendiert wird auch keine Strafe für den Club.


>Ich denke auch man kann im Fall Hoffenheim nicht wirklich von "Ultras" sprechen, denn das würde den Terminus ad absurdum führen.

Jeder Verein hat mittlerweile so genannte Ultras, egal ob Traditionsmannschaft oder Tetorten-Club. Ich würde auch einem Verein wie Hoffenheim nicht Fans absprechen wollen.

>>zettelt im Block eine wüste Schlägerei mit Ordnern und Bundespolizei an. Und der Hit: Statt hart durchzugreifen, zieht sich die Polizei zurück und überlässt den Ordnern die Sache - tolle Wurst.
>
>Was denkst du denn was passiert wenn die Bullen im Stadion hart durchgreifen? Tote auf beiden Seiten. Da hätte ich dein Gesicht aber gerne mal gesehen wenn im Stadion mal ein paar Leichen an dir vorbeigetragen werden...


Hallo??? Wer redet von Toten? Aber, dass die Polizei abzieht und nicht mal die Krawallmacher aus dem Block abzieht, geht mir gelinde gesagt schon auf den Sack. Ich will dort Fußball sehen und keine halbstarken Idioten, die sich nicht benehmen können!

>Hart durchgreifen haben wir auch vor 2,5 Jahren in Italien gesehen. Gabriele Sandri wird von nem Bullen auf einer Raststätte erschossen. Der Schuss hatte sich natürlich nur versehentlich gelöst. Richter hats geglaubt.

Was hat das denn bitte damit zu tun?

>>Zur Krönung werden dann auch noch noch Leutraketen auf Ordner geworfen.
>
>Das hat ja auch eine Vorgeschichte. Die Bangelos werden im Block gezündet, da stehen nur die Jungs aus der Gruppe und ganz eventuell ein paar Sympathisanten, die aber genau wissen was dort passiert. Jeder der da drin steht hat kein Problem damit. Im schlimmsten Fall fliegt dann eine Magnesiumfackel auf die Aschebahn vorm Stadion oder auf die Seitenauslinie und wird von einem Ordner hinter die Bande geworfen. Die Ordner sind oftmals keine Unschuldslämmer. In Deutschland ist es teilweise noch nicht ganz so schlimm, aber es gibt auch Stadion im europäischen Umland (und wir sprechen jetzt schon von großen Vereinen und Topligen) da hast du als Ordner irgendwelche rechtsradikalen Schlägertrupps engagiert, die regelmäßig grundlos dazwischenprügeln. Nun möchte ich das den Ordnern bei deinem Spiel da nicht unterstellen, aber von Unschuldslämmern sprechen wir da ganz sicher auch nicht. Der "Fan" merkt sich alles.


Sorry, aber wie man dafür Verständnis aufbringen kann, geht mir beim besten Willen ab.
Dass Ordner keine "Unschuldslämmer" sind, wie Du es nennst, ist ja verständlich. Welcher "normale" Mensch hat denn Lust für Ordnung zu sorgen, wenn solche Idioten randale machen. Und ich behaupte mal, dass mittlerweile jeder Verein sehr genau darauf achtet, mit welchen Sicherheitstrupp er zusammenarbeitet. Zumal die ja auch mit der Polizei arbeiten.  

Ich habe nichts gegen Bengalos, ich fands früher immer geil, als z.B. in Lautern der ganze Block beim Einmarsch brannte. Aber mittlerweile sind sie halt verboten. Ich weiß nicht, ob Du's schonmal erlebt hast, wenn ein Bengalo neben Dir brennt - schön ist das nicht...
>>
>>Ich frag mich echt, wo dieses Gesindel im Stadion plötzlich herkommt? Wenn daran denke, was vor 10 Jahren in den Fanblocks los war und das mit heute vergleiche...
>
>Wieso plötzlich? Die Gruppen gibt es doch teilweise schon seit Mitte der 80er in Deutschland.


Also ich kann nur für Gladbach sprechen und gibt's Ultras erst jetzt ca. 10 Jahren. Aber auch bei anderen Vereinen ist das Ultra-Problem noch sehr jung.

>>Wären diese "Ultras" echte Fans, würden sie diese Kacke in den Stadion sofort lassen, denn sie schaden ja nur "ihrem" Verein, der Geldstrafen zahlen muss.
>
>Das ist die Frage wie man Fan definiert. Die Mitglieder der Gruppen stellen alles im Leben zurück. Jede freie Minute wird damit verbracht Choreographien einzustudieren und Transparente zu malen. Dabei geht so verdammt viel Zeit und so verdammt viel Geld drauf. Auf der andere Seite steht der Familienvater (und das ist jetzt wirklich nicht despektierlich gemeint), der ab und zu mal ins Stadion geht, sich jedes Jahr das neue Trikot kauft, vielleicht sogar ein Sky-Abo abschließt und dann denkt er wäre ein großer Unterstützer seines "Vereins". Wenn ich die beiden Personen vergleiche weiß ich aber wo ich Fanatismus finde und wo nicht.


Leider kommt von den Ultras selten mal eine Choreo... Und Fahnen, Banner und Co. sind bei den Jungs in Schwarz leider allzuoft verpöhnt...
Als ich vor 20 Jahren begann häufiger ins Stadion zu fahren, waren die Blocks voller Kuttenträger. Geh heute mal mit Kutte ins Stadion, da wirst Du von 15-Jährigen Kids angepöbelt...
>>
>>Sorry, aber als Fan habe ich für solche Typen überhaupt kein Verständnis.
>
>Es ist halt die Frage wer der echte Fan ist. Ohne die Ultras hättest du heute gar keine Stimmung mehr im Stadion und nur noch Anzugträger dasitzen, die ihre Nase rümpfen, weil jemand neben ihnen "VFL" oder dergleichen brüllt. Das hat oftmals auch etwas mit Feingefühl zu tun. Genauso wie dich die Ultras stören empfinden die ja auch, wenn sie dich da im Trikot sitzen sehen. Es ist nunmal Fußball und nicht Lacrosse oder Polo. Da wurde schon immer gegröhlt. Es gibt wirklich nur einen Block in dem die Gruppen jedes Spiel sind. Da ist es im Übrigen unhöflich sich dort als Außenstehender reinzustellen. Es gibt aber trotzdem immer wieder Leute die es machen. Teilweise werden kleine Kinder mitgenommen. Und dann wird sich noch beschwert das jemand Bier verschüttet hat. Noch besser. Jemand geht in diesen Block und beschwert sich dann wiederholt das er nicht sieht, weil die Jungs dort Fahnen schwenken...


>Ohne Ultras hättest du überhaupt keine Stimmung. Die Choerographien und Gesänge kommen doch von da. Ich war schon so häufig im Stadion und abgesehen von den Stehkurven in denen die Ultragruppen stehen singt niemand. Einzelne auf der Gerade, von tausenden, vielleicht.

>Auf der anderen Seite kann ich auch dich verstehen. Wer mit so etwas nichts zu tun haben will, für den ist die ein oder andere Szene die sich jedes Wochenende abspielt doch schon verschreckend.

Mich verschreckt das nicht, es ärgert mich aber, wenn ich sehe, wie sich die Fankultur in den letzten 10-15 Jahren geändert hat. Ich hatte lange Zeit eine Dauerkarte im Block 16 auf dem Bökelberg. Das "Problem" ist aber, dass diese Ultras ja in fast jedem Verein "geächtet" sind und nicht mehr in den Fanblocks stehen.
Sorry, aber Ultras sind für mich keine harmlosen Supporter mehr. Es kann nicht sein, dass Woche für Woche in irgendeinem Stadion in Deutschland Krawalle ausbrechen. Es geht immer noch im Fußball - auch wenn ich die "gelebte" Rivalität mit anderen Clubs gerne sehe - solange es eben im Rahmen bleibt.  
>
>>Auch gerade bei einem Spiel wie Hoffenheim - Gladbach wo's nul Rivalität oder sonstwas gibt... Es ist ja leider auch kein Problem einzelner Vereine, alle haben damit zu kämpfen, aber es macht mir einfach die Lust auf einen Stadionbesuch zunichte...
>
>Bei jedem Spiel von Hoffenheim besteht ein Rivalität. Das ist wie mit RB Salzburg oder RB Leipzig.


Sorry, wo besteht die Rivailität. Weil sie das Glück haben, einen superreichen Mäzen zu haben? Nenn mir einen Verein, der einen solchen Sponsor ablehnen würde...
>
>>Schade, in welche Richtung sich das derzeit entwickelt!
>
>Ich find es nicht schlecht. Wenn man sich aus dem Block raushält, hat man damit ja nichts zu tun. Die Kommerzialisierung des Fußballs geht mir schon ziemlich auf den Sack. Ich brauch keine Championsleague und Fußballmilliardäre auf dem Platz. Mir reicht auch die Liga und ehrliche Vereinstreue der Spieler. Ich denke nicht, dass durch den Trikotkäufer dieser Entwicklung einhalten geboten wird.


Sorry, dafür fehlt mir teilweise das Verständnis. Auch ich mag den Kommerz nicht, aber deswegen Randale zu unterstützen, ist mir fremd...

>Dazu kommt dann noch, dass die Jungs sich für ihre Überzeugung gerade machen. Als G8-Gegner und Attac Sympathisant etc. habe ich auf vielen vielen Demonstrationen erschreckende Bilder erlebt, die mein Vertrauen in die Polizei zerstört haben.

Das meinst Du jetzt nicht Ernst??? Für welche "Überzeugung" treten die Jungs im Stadion denn da ein?
 
>Gerade auf den großdemos und damit auch den Spezialeinheiten hast du soviele junge rechtsradikale Schläger bei den Cops. Das geht auf keine Kuhhaut. Da werden Leute, die vollkommen friedlich dastehen aus der Gruppe gerissen und brutal zusammengeschlagen. Häufig auch Ausländer. Beim Fußball ist es ähnlich. Diese ganzen bayerischen Spezialtrupps mit ihren Ganzkörperpanzern knüppeln zu gern dazwischen. Sicherlich sind die Fußballgruppen da alles andere als Unschuldslämmer, der Aggressor in erster Instanz stand aber auch der anderen Seite. Jetzt schaukelt sich das seit Jahren immer weiter hoch.

>Ich finde es halt gut, dass die Leute bereit sind alles für ihre Überzeugung zu geben. In Deutschland kriegt nämlich sonst keiner seinen Arsch hoch. Alle jammern und alle meckern, aber hier schaffst du es ja nichtmal eine Demonstration aufzuziehen. Dem deutschen könntest du auch 70% von seinem Lohn pfänden, für Eiskunstlauf oder so weil die so schlecht waren bei Olympia, und er würde es schlucken.

>Auf der anderen Seite steht dann da derjenige der einfach nur Fußball gucken will und keinen Bock auf solche Szenen hat. Nicht falsch verstehen, du hast in meinen Augen genauso viel Recht dir das Spiel im Stadion anzugucken und zwar so wie du es willst, ohne Krawall. Ich weiß aber nicht wem ich jetzt dem Vorzug einräumen würde. hm schwierig schwierig.
>
>Nichtmal die Vereine selbst sind sich da sicher wie sie sich verhalten sollen.


Watt? Schau Dir mal die Bayern an. Die haben mal kurzerhand ihre "Schickeria" aus dem Stadion verbannt. Und es gibt keinen Verein, der die Krawallmacher gerne sieht und sei es nur, weil er keinen Bock hat, die Strafen zu zahlen.

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