Antwort auf: in letzter Zeit... von Farman

Vince
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>No Country for Old Men
[...] Im Grunde ist das ein Actionfilm, dem manchmal die bierernsten Untertöne nicht stehen. [...]
>

Ohne dass ich ihn selbst schon gesehen hätte: das ist ja hochinteressant. Ich habe nämlich vor kurzem einer Diskussion beigewohnt, in deren Verlauf so ziemlich das Gegenteil behauptet wurde insofern, als dass die zynischen, spielerischen und postmodernen Elemente vielmehr der Störfaktor waren und eben nicht die Ernsthaftigkeit, die "No Country for Old Men" angeblich gar hätte zeitlos machen können. Aber die Coens, so lautete der Vorwurf, seien letztendlich nicht konsequent genug gewesen, um sich selbst genug weiterzuentwickeln, die eigenen Wurzeln abzustreifen. Sie hätten ihrem eigenen Stoff nicht vertraut und sich doch wieder in das alte Muster zurückgezogen, sozusagen "Filmtheorie" zu betreiben.
Als aktuelles Gegenbeispiel wurde folgerichtig "There Will Be Blood" eingeworfen, der ja gegen den Coen-Film das Rennen um den Oscar verloren hatte.

Ich bin jedenfalls auf beide Filme gespannt, muss aber zugeben, durch die Stimmen im Vorfeld habe ich meine Erwartungen an "No Country For Old Men" etwas gesenkt, nachdem einem ganz anfangs noch suggeriert wurde, die Coens hätten ein Meisterstück abgeliefert.

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