Antwort auf: Re:Statusbericht von Chilitree01

smoke
Status: User
Mitglied seit: 01.11.07
Ort: CH
Beiträge: 3330
Netzwerke:
smokin_sir_wom



>Was haben die denn da für Dinge mit dir vor? Elektroshocks? Lobotomie? Entfernung des Gehirns?

Reden, reden, reden. Schematherapie nennt man das was die da machen, kennen tu ich das trotz meiner langjährigen Psychiatererfahrung noch nicht.

>Tu dir keinen Zwang an Kam der sog. Flattermann zu dir? Klaust du in der Küche die Backpulverpäckchen und suggerierst dir es sei Stoff?

Da ich vom Alkohol nich Körperlich abhängig war und Koks nicht körperlich abhängig macht hatte ich nichts dergleichen. Kopfschmerzen waren das einzige das erwähnenswert wäre. Aber das Reissen nach Stoff war schlimm. Ich bin fast durchgedreht. Ich dachte ich kratze ab wenn ich nicht bald was zu schnupfen kriege. Das hat sich aber schon nach 48 Stunden gelegt. Interessant ist wie heute gewisse Gerüche, Situationen oder Gesichter die Lust auf Stoff aufkommen lassen können. Das Reissen ist aber längst nicht mehr so schlimm, ich habe ausserdem gewisse Skills erlernt wie ich damit umgehen kann. Hier in der Klinik habe ich selten Lust auf Drogen, draussen sieht das anderst aus, jedes Wochenende ist ein kleiner Krieg. Aber auch hier hat sich merkbar was geändert. Wichtig ist dass ich alles gut durchplane damit ich nicht aus Langeweile auf dumme Gedanken komme. Das mit dem Backpulver ist gar nicht so abwegig, ich erinnere mich an eine Erlebnis mit Specksteinstaub. Ich habe in der Ergotherapie einen Würfel daraus geschliffen, und der weisse Staub hat mich dermassen getriggert dass ich abbrechen musste.

>Was meinst du für harte Zeiten?

Bei einer intensiven Psychotherapie verschlimmert sich der Zustand der Psyche erst massiv. Man kratzt halt an alten Wunden rum, und alles kommt hoch. Die ersten zwei, drei Wochen sind die Hölle, erst danach sind erste Erfolge spürbar. Ich muss mich halt mit dem auseinander setzten das ich die letzten Jahre mit Drogen betäubt habe.

>Und wie stellst du dir das nach deiner Behandlung vor wie es dann weitergehen soll?

Erst mal ein paar Monate arbeiten um etwas Kohle zu scheffeln. Danach werde ich den Sommer über entweder auf einer Alp verbringen oder in die Staaten gehen, ich kenn da eine Familie. Einfach etwas abstand haben.

>Hast du somit jedem Tropfen Alkohol auf ewig abgeschworen, oder siehst du die Möglichkeit dass du zu gegebenen Anlässen dennoch EINEN mittrinken kannst?

Nein, ich denke ich kann einen Gesunden Umgang mit Alkohol lernen. Einfach ein bewusstes trinken. Erst mal ein halbes Jahr trocken bleiben, und dann schauen wie es geht. Falls das aber nicht funktionieren sollte dann muss ich dem Alkohol wohl für immer abschwören.

__________________
Dieter?
Auf diesen Beitrag antworten