Antwort auf: Re:Amoklauf an Schule in Baden-Württemberg von DaveTheBrave

Khytomer
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Khytomer


>Nein, das ist nicht wahr.
>Ich bin keineswegs so, dass ich jetzt einen riesigen Hass auf den Täter aufgebaut hab.


Da du auf meine Antwort auf Ghostfacegamers Post geanwortet hast, bin ich mal davon ausgegangen, dass es in dir ähnlich aussieht wie bei ihm. Dieses Hassgefühl ist es auch was ich am meisten an den Reaktionen jetzt nach der Tat kritisiere.

>Es ist tragisch, dass es wohl durchaus Gründe für den Amoklauf gegeben hat, aber es lässt sich meiner Meinung nach nicht schönreden, dass diese potenziellen Gründe so eine Tat nicht annähernd rechtfertigen.
>Ich weiß, du hast nichts von Rechtfertigung gesagt, aber der Kerl scheint für seine Isolation, für sein "Außenseitertum" am allermeisten selbst verantwortlich gewesen zu sein.


Menschen sind verschieden, und einige sind psyschisch nicht gefestigt genug dem gesellschaftlichen, schulischen Druck standzuhalten (oder was auch immer). Ich sehe durch Enflüsse wie steigende Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Armut, mangelnde Wertevermittlung und Erziehung, fehlende Bildung etc... die Hemmschwelle für kriminelle Taten fallen.

Da hilft es nicht einzelne Täter zu verteufeln, wegzusperren oder gar umzubringen (USA). Da muss in der Basis angesetzt werden. Verbote von Videospielen und Waffen sind da nur Symptombekämpfung und sind nicht im geringsten Nachhaltig. Wie bei hart aber fair gesagt wurde: Verbote kosten nix. ähnlich empfinde ich die aktuelle Wirtschaftskrise: Banken und Unternehmen retten (sprich die Schulden dem Staat übertragen) und alles unter den Tisch kehren. Dummes Volk, glückliches Volk. Aber als ewiger Schwarzmaler glaube ich grundsätzlich  nicht an eine Verbesserung in was für Krisenbereichen auch immer. Der Mensch ist halt nur begrenzt gesellschaftsfähig.

>Allgemein urteil ich über so eine Person nicht, da ich sie einfach nicht kenn, da ich logischerweise keine Ahnung hab, was in ihr abgegangen ist. Aber solang keine zumindest HALBwegs nachvollziehbaren Gründe, wie starkes "Mobbing" oder sonst was in der Schule oder eine nachgewiesene psychische Störung oder ein kranhaft gestörtes Eltern-Kind-Verhältnis auftauchen, kann und will ich so einen Menschen in keinster Weise bemitleiden.

Für mich gibts es immer nur Opfer. Opfer des Amokläufers, Opfer der Gesellschaft. Wem kann man dann noch die Schuld zuweisen? Muss man das überhaupt? Der Mensch konstruiert sich viel zu gern als etwas Unfehlbares. Eine Utopie die täglich neu zerschlagen werden muss...

Fazit: Vom ganzen Sinnieren abgesehen, letzten Endes bleibt einfach nur die Trauer über die Verstorbenen. Für Optimisten, die Hoffnung dass es sobald nicht wieder passieren wird, füR Pessimisten, das Sich-damit-abfinden, dass es wieder passieren wird.

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