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Khytomer
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Khytomer


Ein Fantasy-Strategie Spiel mit verkehrt-genialer (genial-verkehrter?) Spielmechanik. Klassich ist noch das HQ-Aufbau: Verteidigungstürme bauen, Gebäude upgraden, Technologien erforschen. Kampfeinheiten bestehen allerdings aus einzelnen Heroen (Cleric, Warrior, Scout, Rogue, Wizard etc...) und müssen quasi dazu bestochen werden ihren Aufgaben überhaupt gerecht zu werden: Erst wenn entsprechende Belohnungen für mit Flaggen markierte Aufgaben (Ort Erkunden, Lair Angreifen, Gebäude beschützen etc...) augegeben werden, rappeln sich die zaghaften Heroen überhaupt erst dazu auf, dies auch zu tun. Haareausreissend hirnrissig: Jeder Verteidigungsturm der gebaut wird, erhöht die Kosten für den nächsten beträchtlich. Mehr als 4 Türme für die ersten 20 Minuten kann sich da keiner leisten. Sprich Gold regiert hier die Welt. Und das kommt entweder aus den spärlichen Steuereinnahmen der Bauern (die ihre Häuser selber irgendwohin bauen, dementsprechend regelmässig von umherstreunenden Monstern plattgemacht werden) oder aber aus den Goldeinnahmen des Marktplatzes auf dem sich die Heroen mit erforschten Tränken und verbesserten Waffen ausrüsten, wohlgemerkt bezahlt mit dem Gold, das sie dem Spieler für jeden kleinen Auftrag aus der Tasche ziehen.

Das ganze ist einerseits faszienierend zu spielen, weil es einen so scheinbar trivialen Spielablauf aufweist, äusserst sich dann aber gelegentlich negativ durch aufkommenden Frust, wenn die Heroen unmögliche Beträge für Aufträge fordern, die eigentlich keinen Aufschub dulden, die Verteidigung wichtiger Gebäude zum Beispiel. Mit Verteidigunstürmen ist wie gesagt sparsam umzugehen, und eine flächendeckende Verteidigung ist damit überhaupt nicht möglich. Ständig unterliegt irgendetwas den konstant heranstürmenden Monstermassen, wenn man Glück hat nur ein Bauernhaus, wenn man Pech hat der Marktplatz in den man Unsummen von Geld reingesteckt hat. Dann kann man eigentlich auch wieder von vorne anfangen. Mit ein wenig Erfahrung lässt sich dann aber doch eine ganz gute Ausgangsposition etablieren, die man stundenlang unbeobachtet laufen lassen könnte, und bei der alles heile bleibt. Daher wird das Spiel nach einem längeren Erfahrungsprozess auch schnell eintönig in den Missionen, insbesondere weil man alle Gebäude und Technologien wieder genauso erforschen muss, wie in der Mission vorher.

Trotzdem ein gutes, weil innovatives und lustiges (und graphisch schönes) Spiel! 8.0/10

(Diese Nachricht wurde von Khytomer am 20.10.2009 18:53 editiert.)

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